Geschichte der Selbsthilfegruppen
Schlaganfall & Aphasie
Auf Anregung der Kreisverwaltung Herford und im Zusammenarbeit mit dem ehemaligen
Chefarzt der Neurologie am Klinikum Herford, Dr. Bernd Ulrich Seidel, entwickelte sich damals
die Idee, eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten aufzubauen; deren Umsetzung erfolgte dann im Jahr 1996.
Doch bereits 1995 erkannten zwei Frauen (Ruth Noczinsky und Karin Manteufel) - deren Männer
unter schweren Sprachstörungen (Aphasie) infolge eines Schlaganfalls litten - die Notwendigkeit einer Selbsthilfegruppe speziell für “Aphasiker“.
Somit existieren bis heute zwei Selbsthilfegruppen, die jedoch eng zusammenarbeiten, zumal Dr. Seidel nach seiner Pensionierung
beide Gruppen seit Jahren ehrenamtlich begleitet und sein profundes Wissen als Neurologe den Gruppen zur Verfügung stellt.
Gemeinsame Auftritte in der Öffentlichkeit sowie Besuche von Reha-Einrichtungen sind selbstverständlich.
Auch die Homepage im Internet wird von beiden Gruppen gepflegt.
Für mich persönlich ist die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe inzwischen zur „2. Heimat“ geworden.
Als ich selbst 2014 einen Schlaganfall erlitt, machte mich die Schlaganfall-Lotsin am Klinikum
Herford (Sabine Bruning) auf die Selbsthilfegruppe aufmerksam. Nachdem mich auch meine
Frau ermutigte, suchte ich 2016 erstmals die Selbsthilfegruppe auf. Die offene und herzliche
Atmosphäre sowie die Angebote und auch die zusätzliche ergotherapeutische Begleitung im
Rahmen der Gruppensitzungen sprachen mich sofort an. Als die bisherigen beiden Sprecher der
Gruppe, Frau Remmert und Herr Bauer, aufgrund eines 2. Schlaganfalls zu meinem Bedauern
aufgeben mussten, wurde ich gebeten, die Rolle des Gruppensprechers zu übernehmen. Da ich
inzwischen gelernt hatte, meine Behinderung als Folge des Schlaganfalls anzunehmen, war ich
auch bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, denn ich hatte mir schon während der viermonatigen
Reha bei den Johannitern in Bad Oeynhausen vorgenommen, nicht zu resignieren, sondern
weiter zu kämpfen und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Hierzu bietet die Arbeit in der
Selbsthilfegruppe eine gute Gelegenheit.
So sind Dr. Seidel und ich zurzeit auf „Vortragsreise“, um die Selbsthilfegruppe, aber vor allem
das aktuelle Projekt „Schlaganfall-Helfer“ für den Kreis Herford, vorzustellen und dafür zu
werben. Die ausführliche Darstellung des Projektes finden Sie auf unserer o. g. Internetseite
unter „Schlaganfall-Helfer“.
Herzlich willkommen zu unseren Aktivitäten!
Hans-Hasso Kleina
(Gruppensprecher der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe-Herford)